EPP AC Me109E
Alex Berger kam mal mit der Idee, wir könnten doch ein paar Aircombat-Flieger bauen und dann gegen einander antreten, um unsere Flugkünste etwas zu erweitern, und einfach wiel's Spass macht. Er hat bei einem polnischen Hersteller (Napolskimniebie.pl) günstige Modelle aus EPP gefunden und wolte von dort bestellen. Die Auswahl (heute schon sehr beachtlich) war damals noch etwas klein und während Alex sich für die IAR 80 entschied (die glaub ich heute noch auf ihre Fertigstellung wartet), wählte ich die Me Bf 109 F. Es war völlig klar, dass ich die Bf 109 nahm um diese in eine schweizer "Emil" (Bf 109 E) der Schweizer Luftwaffe zu machen (Heute würde ich vielleicht die Doflug Do 3802, die Morane oder die C-3603 nehmen, welche mindestens so klassische Prunkstücke der Schweizer Luftwaffe verkörpern). Die Modelle sind zwar sehr günstig, kommen aber ohne jegliche elektronik und die EPP-Zuschnitte sind relativ grob und erfordern viel schleifarbeit (Powerfeile sehr empfohlen, denn sonst kommt man mit dem gummigen EPP nirgendwohin mit schleifen). Schöne Oberflächen erwartet man vergeblich, aber das ganze soll ja primär mal stabil sein und nicht gleich beim ersten ungewollten midair crash auseinanderfliegen. Auch wird etwas Bauerfahrung und Fantasie vorausgesetzt, denn die Rümpfe sind EPP-Vollmaterial und die entsprechenden Ausschnitte für die Elektronik und die Servos, muss man selber bestimmen und vornehmen. Im Bausatz sind auch noch einige Glasfaserstäbe dabei, die man in den Flügeln oben und unten und im Rumpf seitlich in schlitzen mit Cyanoacrylat (Sekundenkleber) ein klebt und die dem ganzen konstrukt eine erstaunliche Steiffigkeit geben. Die Bemalung stellt bei der rauhen und porösen Oberfläche noch eine beachtliche Herausforderung dar und es drängt sich Spritzen statt Pinseln massiv auf (zumindest mal der erste Anstrich und die grossen Flächen)
Alles in allem, gestaltet sich der bau aber recht zügig und man kann relativ schnell die ersten Ergebnisse sehen.
Zum Flugverhalten: Ich muss sagen, mit der von mir gewählten motorisierung, hat das ding Power um endlos vertikal zu gehen. Der Start gestltet sich bei mir in der regel so: Linke Hand am Gas, rehte Hand greift den Rumf von oben, Vollgas geben und einfah los lassen. nun schnell mit der rechten Hand an die Knüppel, den der torqu des 9x6 Props lässt den Vogel kraftig um die Längsachse drehen, bis der luftstrom stark genug ist, das die Flächen von alleine stabilisieren. Es macht richtig spass mit dem Ding rumzuheizen und für einen 12m langen Streamer reicht die Power auch allemal aus um die nötigen Manöver (Gegner verfolgen und Streamer versuchen zu cutten und gleichzeitig auch ausweichmanöver zu fliegen um den eigenen Streaae zu schützen) mit Kraft, geschwindigkeit und Präzision ausführen zu können.
Fazit: Das Ding braucht etwas Bauerfahrung, macht unter dem Strich aber mächtig Spass und ist bei mir fast immer dabei, denn die Bf 109 fliege ich auch locker mal, wenn der Wind etwas stärker oder böhiger ist als mir sonst lieb ist.