De Havilland DHC-2 Beaver

Eigentlich habe ich zur Zeit genügend RC-Projekte am laufen und einige Vögel, die noch auf ihren Jungfernflug warten. Und dennoch: "die Katze kann das Mausen nicht lassen" sagt man doch so schön. Sie hat mich von Anfang an angesprochen. Der Bauplan sah auch recht einfach aus und die Schritte von den Depronplatten zum fertigen Modell ohne wirklichen Aufwand. Zudem: Ein Wasserflugzeug fehlt mir doch noch in der Sammlung. So habe ich sie also angefangen, die Beaver von Hilmar Lange, dessen Beschrieb und Bauplan im FMT abgedruckt war. Da Depron recht einfach zu bearbeiten ist (manchmal fast schon zu einfach) kommt man auch wirklich schnell voran.

Die Beaver hat im Frühjahr 2010 ihren Jungfernflug im Schnee erfolgreich absolviert. Sie ist mit 2S-Lipos aber deutlich am unteren Leistungslimit. Da im bauplan nur ein Hauptholm die Flügel verbindet, ist es enorm heikel, dass die Flächen sauber ausgerichtet sind. Ich vermute, dass ich eine leichte Differenz im Anstellwinkel der beiden Flächen habe, da ich das Querruder nachtrimmen musste. Dies ist sehr unbefriedigend, da je nach Geschwindigkeit die Trimmung korrigiert werden muss. Auch musste ich noch ziemlich Blei in die Nase geben, weil sie sonst zu schwanzlastig ist (vor allem ohne Schwimmer und nur mit Fahrwerk). Ich habe die Flaperons in der eingefahrenen Position leicht nach oben justiert, um dem Effekt noch etwas entgegen zu wirken. Auf Schnee lässt sie sich nur sehr schwer steuern. Ihr geringes Gewicht lässt sie auf jede Uebenheit im Schnee reagieren. Das Seitenruder wird erst bei hoher Geschwindigkeit wirksam.

Im Sommer 2010 wurde sie dann auch auf dem Sempachersee getestet. Auch hier bestätigte sich, dass sie sich erst bei relativ hoher Geschwindigkeit auf dem Wasser steuern lässt. Das Seitenruder alleine ist einfach zu wenig effektiv. zudem hat sie die Tendenz sich auf dem Wasser sofort in den Wind zu stellen. Ich habe zuerst einige Gleitversuche auf dem Wasser gemacht wobei ein Hüpfer (kurz vor dem Abheben) sie mit den Schwimmern in einer Welle eintauchen liess und sie einen Köpfler machte. Glücklicherweise ging nichts kaputt. Später habe ich es nochmals versucht. Ich habe einen Windstillen Moment abgewartet, und dann die Beaver in die Luft gebracht. Leider musste ich zu meinem Schrecken feststellen, dass ein bisschen weiter aussen sehr wohl böiger Wind herrschte. Ich versuchte die Beaver wieder Richtung Land zu fliegen, Musste aber zusehen, wie sie mit heftigen Kapriolen immer weiter hinaus kam. Irgendwann verlor ich die Kontrolle vollends und sie stürtzte in den See. Dabei brachen die Schwimmer ab und beim rechten Flügel brach am Übergang zwischen Rumpf und Flügel der Balsaholzholm. Nun schwammen die Schwimmer alleine weg und der Rumpf schwamm bis zu den Flügeln im Wasser eingetaucht umher. Ich ruderte schnellstmöglichst hinaus und befürchtete bereits, dass der Lipo einen Kurzschluss erzeugen könnte, was mich meine Beaver definitiv gekostet hätte. Als ich mit dem Ruderboot ankam, flatterten alle Servos und ich dachte schon:"Das wars dann wohl". Glücklicherweise ist aber - wie sich später herausstellte - nur bei einem Querruderservo das Getriebe gebrochen.der Regler war noch OK, der Akku auch und sowohl der Motor als auch die restlichen 3 Servos sind noch ok.

 

Art::

"Build from the scratch" mit bauplan

Materialien:

Depron und ein wenig Plastik (ABS) wenig Balsaholz (Verstärkungen bei den Schwimmerstreben) und minim Kohlefaserstäbe (Verstärkungen am Höhen- und Seitenleitwerk

Antrieb:

Axi2208-34

Steuerungen:

Motordrossel, Höhenruder, Seitenruder, Flaperons

Besonderheiten:

Statt der Sperrholzplate habe ich mir einen ABS-Motorträger mit einer Sternmotoratrappe gebaut.

Abmessungen:

Spannweite: 900mm
Länge 550mm
Leergewicht (ohne Akku) mit Schwimmer 369 g

Status:

Geflogen (sooo schöön) muss noch bezüglich Schub etwas optimiert werden

Im Moment in Reparatur

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