Hawker Hunter MK 58 (II)

Das Projekt "Hawker Hunter MK F.58" GreenairDesign (GAD)

Aussagen wie: "handlaunchable" und das Video auf der GreenAirDesignseite haben mich bewogen diesen Lasergeschnittenen Depronkit in England zu ordern. Ursprünglich sollte der Bausatz (ohne Abänderungen) eine Hunter MK4 ergeben. Ich konnte das aber natürlich nicht so lassen und es war für mich absolut klar, dass daraus eine schweizerische Hunter MK F.58 der Patrouille suisse werden muss.
Der Baukasten kam in einer Schachtel mit einigen vorgeschnittenen Depronteilen, ein bisschen Lasergeschnittenes Holz einigen Schiebebildern für eine englische MK4 und einer CD mit sämtlichen Bauanleitungen von GAD-Fliegern.
Da ich viele andere Dinge noch ob hatte und der Baukasten auch nicht gerade nach "in 10 Abenden gebaut" aussah, lag er eine Zeitlang bei mit in Regal. Irgendwann, als ich die fantastische Hunter MK F.58 (J-4013) von Stephan Abbet sah, drängte es mich, endlich eine meiner Hunter (die Westwings lag ja auch noch im Regal) fertigzustellen. Also machte ich mich an die GAD Hunter. Anfangs war die Bauanleitung noch relativ klar, aber sobalt es an den Einbau der RC-Komponenten ging (die später nicht mehr zugänglich sind) wurde die Anleitung ziemlich unklar und erklärte keine Details mehr. Auf der GAD-Webseite habe ich dann im Forum um Hilfe gebeten und von Dr. Mike Black ein Archiv mit Fotos des Baus des Prototypen bereit gestellt bekommen. An Hand dieser Bilder bin ich dann wirklich (auch mit ein bisschen improvisieren) weiter gekommen.
Der Bau dieser Hunter setzt im Nachhinein betrachtet schon ein bisschen Erfahrung mit dem Werkstoff Depron voraus und ist nicht gerade für den Modellbauanfänger gedacht.
Also ging ich daran, die MK4 zu einer F.MK58 zu modifizieren. Die augenscheinlichsten Modifikationen sind sicherlich die "Leadingedge Extension" die seit der MK6 Standard war und welche dem Hunter seine typische Sägezahnkante am Flügel gibt. Ebenso gehört das Bremsfallschirmgehäuse dazu, welches dann ab der Version FGA9 für alle Hunter Standard wurde. Die etwas geübteren Beobachter (oder simpel die Fans der schweizer Hunter) würden dann noch die verlängerten Sabrinas (Hülsensammler) mit den integrierten Düpelwerfern und den Leuchtfackelwerfern erwähnen, welche zusammen mit den RWR-Warzen an der Nase und an der Heckflossenkeule eine Neuerung des KAWEST-Programms (Kampfwertsteigerung) darstellten. Nebst der PS-Bemalung gehörte dann für mich zur Detailierung noch die Luftbremse am Heck, der "Tailcone bumper" und eine rudimentäre Detailierung des Cockpits dazu. Auch in diese Kategorie gehören die Läufe der 4 30mm ADEN-Kanonen mit ihren Mündungsfeuerdeflektoren.
Zu den eher unsichtbaren Modifikationen, die auch mit der MK4 oder MK F.58 nichts spezielles zutun haben, gehören noch einige Carbonverstärkungen im Rumpf, an allen Flügelnassenkanten und Leitwerkskanten sowie die die Einlauftaschen und das Heckrohr des Impellers, welche ursprünglich aus Papier gemacht werden sollten, die ich aber lieber aus einer dünnen Plastikfolie bevorzugte. Letzteres vor allem desshalb, weil ich weiss, wie feucht unser Keller sein kann und Papier, das dann durchgefeuchtet ist, dürfte nicht mehr so stabil sein und könnte durch den Impeller (mit nun doch immerhin 430g Standschub an 3s1p-Lipo) beschädigt werden.

Mittlerweile hat die Hunter (am 25.8.2011) Ihren Jungfernflug gemacht und ich muss sagen, dass ich sehr überrascht bin von den recht gutmütigen Fulgeigenschaften dieses (doch kleinen) Impellermodells. Sie hat zwar nicht schub um Senkrecht zu gehen, aber welche wirkliche Hunter konnte das schon. Die Leistung ist gut  genug um Dynamisch und halt eben Jetlike zu filegen. Sie macht eine enorm gute Figur und verzeiht einen auch mal den einen oder anderen Fehler. Auf dem Rücken muss man leicht Tiefe geben, aber auch wieder nicht so sehr - es sei den man hat zuviel Fahrt verloren. Langsame Vorbeiflüge, schnelle passagen, alles liegt drinn. Sie gibt sich wirklich sehr gut. Beim landen reicht es einfach den Power zurück zu nehmen (am besten ganz weg) und dann gleitet sie wunderbar wie ein Segler (mit relativ schlechter Gleitzahl) einfach ein um butterweich auf dem Bauch gelandet zu werden. Beim 2. Flug mit der Hunter war meine Euphorie so gross, dass ich die Zeit vergass undoch tatsächlich den Akku leer flog. Plötzlich merkte ich, dass ich keinen Schub mehr bekam, egal wie weit vorne mein Gashebel war. Also ging ich kein Risiko ein und landete sie in einem staubigen Feld mit (zum Glück) praktisch keinen Steinen. Die Farbe am Rumpf hatte zwar etwas gelitten, aber das war dann schon alles. Sie ist wunderbar eingeschwebt und landete (für eine Notlandung) sehr sanft.

Mittlerweile hätte ich gerne den Baukasten ein zweites Mal bestellt und diese mit einem 12 Blatt impeller, der neueren Generation versehen, die einiges mehr an Schub und einen enorm Jetähnlichen Sound geben. Leider ist die Firma Greenairdesigns seit Jahren nicht mehr existent und so ist auch diese Hunter mittlerweile ein wetrvolles "Einzelstück" geworden.

Art::

CNC Depronbaukasten einer Hawker Hunter MK4

Materialien:

primär Depron und ein klein wenig Sperrholz, Balsaholz und Carbonstäbe

Antrieb:

6-Blatt 50mm Impeller mit Brushlessinnenläufer (Motor unbekannt)

Steuerungen:

Querruder, Höhenruder, Motor

Besonderheiten:

Umbau von MK4 nach MK F.58 (siehe Text)

Abmessungen:

 60mm Spannweite, Fluggewicht 590g

Status:

Fertig Geflogen und sooooo der Hammer (o:

 

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